Abchasisch
Das Abchasische ist eine nordwestkaukasische Sprache und wird vor allem in der formal noch zu Georgien gehörenden Republik Abchasien sowie teilweise in der Türkei gesprochen, wobei die genaue Anzahl unbekannt ist. Es soll auch noch einige Sprachinseln in der georgischen Region Adscharien sowie in Syrien geben. Die Sprecherzahl insgesamt beläuft sich auf etwas mehr als 100.000.
Das Abchasische verfügt über mindestens drei Dialekte: Bsyp, Abshuj und Samurzakan. In frühsowjetischer Zeit verlagerte sich das Machtzentrum nach Südabchasien wodurch der Abshuj-Dialekt zur Grundlage der abchasischen Schriftsprache (seit 1928) wurde. Die verschiedenen Versuche zur Etablierung der abchasischen Orthographie resultieren heute in der Verwendung des kyrillischen Alphabets, das 1954 eingeführt wurde. Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat das Abchasische sein Alphabet mehrmals geändert. 1905 gab es ein kyrillisches Alphabet, von 1926 bis 1928 existierte ein lateinisches Alphabet mit 75 Buchstaben, das anschließend von einer neuen lateinischen Schrift abgelöst wurde. 1937 wurde ein Alphabet eingeführt, das auf der georgischen Orthographie basiert. In der zweiten Jahrhunderthälfte fand das Abchasische seine heutige Graphie, die dem Willen nach Unabhängigkeit von Georgien zusätzlichen Nachdruck verliehen hat.
Die aktuelle politische und somit linguistische Situation ist schwierig. Der Norden ist aufgrund der engeren Beziehungen zu Russland traditionell bilingual. Das Georgische, das zwischenzeitlich den Status einer Amts- bzw. Unterrichtssprache erlangt hatte, spielt nun keine Rolle mehr. Das Abchasische muss seinen Status gegenüber dem dominierenden Russischen noch behaupten und wird u.a. als Unterrichtssprache gefördert.
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